Impfen: Sie tun es nicht nur für sich selbst, sondern auch für jemand anderen. Das ist das Mantra vieler Gesundheitsminister wie Hugo de Jonge. Durch die Impfung erreichen wir eine Herdenimmunität – das ist zumindest das Versprechen. Bei Radboud UMC stellen sie fest, dass die Dinge anders sind.
Herdenimmunität, wissen Sie, das Konzept, an das Premierminister Mark Rutte sich nicht mehr erinnern kann, es in der feierlichen Rede zum Ausdruck gebracht zu haben, die im nationalen Fernsehen übertragen wurde und die daher von Millionen Menschen gesehen wurde.
Wie funktioniert Herdenimmunität (nur um Ihr Gedächtnis aufzufrischen)? Auf der RIVM-Website (https://rijksvaccinatieprogramma.nl/infectieziekten/groepsimmuniteit) steht:
„Wenn man sich eine Krankheit nicht anstecken kann, kann man sie auch nicht auf andere übertragen.“ Wenn niemand mehr an der Krankheit erkrankt, kann sie auch nicht übertragen werden und die Krankheit kann sogar verschwinden. Durch die Impfung aller Menschen gegen eine Krankheit kann eine Krankheit ausgerottet werden. Dies ist bei Pocken bereits geschehen und wird hoffentlich in einigen Jahren auch bei Polio der Fall sein. „Das ist theoretisch auch bei Masern und Röteln möglich.“
Website rivm
Eine interessante Tatsache ist, dass das RIVM nicht von natürlicher Immunität spricht, also der Immunität, die auftritt, wenn jemand bereits eine Infektionskrankheit durchgemacht hat. Ein Impfstoff macht nicht viel anders als eine natürliche Infektion. Es aktiviert das Immunsystem, das das Virus beseitigt. Das Immunsystem verfügt außerdem über ein Gedächtnis, so dass Viren, die ein zweites Mal auftreten, erkannt werden und die Immunantwort beschleunigt wird.
Daten des RIVM und weltweit zeigen, dass viele Menschen nicht ernsthaft an Korona erkranken. Sie müssen sich daher nicht mit einer Impfung vor Covid-19 schützen. Und wenn sie doch einmal mit dem Virus in Kontakt kommen, sorgt ihr gut funktionierendes Immunsystem dafür, dass sie das Virus beim nächsten Mal noch schneller loswerden. Die Frage ist also: Warum sollten sich diese Menschen impfen lassen? Die Antwort unter anderem von Hugo de Jonge: Weil man dann zur Gruppenimmunität beiträgt.
Die Übertragung wird nicht gestoppt
Jetzt in die Praxis: Ein Tweet von Prof. Dr. Heiman Wertheim, Professor für klinische Mikrobiologie und Leiter der Abteilung für klinische Mikrobiologie am Universitätsklinikum Radboud, zeigt, dass vollständig geimpfte Menschen immer noch eine hohe Viruslast haben und das Virus daher immer noch an gefährdete Menschen weitergeben können.
Wie Wertheim angibt, handelt es sich dabei um Menschen, die „kaum krank“ sind. Das hört sich so an, als würden Patienten vor der Aufnahme auf eine Station routinemäßig getestet, ohne nennenswerte Covid-bedingte Beschwerden.


Wenn es dabei nicht um Ausreißer geht, die alle zufällig in Radboud landen, bedeutet dies das Ende des Versprechens einer vollständigen Herdenimmunität durch Impfung. Und was am wichtigsten ist: Es bedeutet das Ende des Nutzens und der Notwendigkeit, nicht gefährdete Menschen gegen Covid zu impfen. Dies gilt insbesondere für Jugendliche und junge Menschen.
